Würde Jesus Linux nutzen?

Digitale Nachhaltigkeit als Ausdruck christlicher Nächstenliebe

„Digitale Nachhaltigkeit lässt sich theologisch als Ausdruck christlicher Nächstenliebe begründen: Wir teilen, was uns digital gegeben ist, und achten bei digitalen Tools auf die Bewahrung der Schöpfung“. Das ist die Eingangsthese von Ralf Peter Reimann bei seinem Vortrag: „Digitale Nachhaltigkeit: Begründungszusammenhänge von Allmende bis Zoom.“

Dann buchstabiert er digitale Nachhaltigkeit einmal von A bis Z durch und zeigt: Das Spektrum reicht vom ALLMENDE-Prinzip für digitale Güter bis zum Energieverbrauch durch Webcams bei der ZOOM-Nutzung.

Ressoucenschonendes und nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen lässt sich auf unterschiedliche Weise theologisch begründen. Ralf Peter Reimann nimmt dazu sowohl biblische Bezüge als auch aktuelle theologisch-ethische Positionspapiere in den Blick, wie z.B. die EKD-Denkschrift „Freiheit digital“.

Würde Jesus heute statt kommerzieller Angebote die frei verfügbare Software Linux nutzen? „Vermutlich ja“, so das Resümee von Ralf Peter Reimann zum Schluss seines Vortrags.

„Wuerde

Mit diesem theologischen Impuls begann die Tagung „Wege zu mehr digitaler Nachhaltigkeit“, die unterschiedliche Aspekte digitaler Nachhaltigkeit aufgriff. Der Begriff umfasst mehr als Ressourcenschonung. Digitale Nachhaltigkeit beinhaltet auch, dass digitale Güter finanziell, technisch und organisatorisch für alle Menschen nutzbar sind, dass sie verändert und weitergegeben werden können, heute und an die nächste Generation. Um das zu gewährleisten, bedarf es z.B. offener Standards, freier Lizenzen und Transparenz. Die Tagung ging diesen unterschiedlichen Fragen in Vorträgen und Workshops nach.

Sie war die 12. Tagung in der Reihe „Mehr digitale Souveränität gewinnen“, zu der die Evangelische Akademie im Rheinland, die Stabsstelle Kommunikation und Medien des Landeskirchenamts der Evangelischen Kirche im Rheinland und die Melanchthon-Akademie Köln seit 2016 gemeinsam einladen. Aufgrund der Corona-Pandemie fand diese Tagung online statt.

Zur Person:
Kirchenrat Ralf Peter Reimann ist Pastor und Diplom-Informatiker. Ab 2007 leitete er die EKD-Internetarbeit, ab 2009 arbeitete er als Pastor bei evangelisch.de, seit 2012 ist er Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland. Ein Arbeitsschwerpunkt ist Social Media und Digitalisierung. Darüber hinaus ist Ralf Peter Reimann Secretary der World Association of Christian Communication (European Region). Er bloggt unter theonet.de Twitter: @ralpe Mehr zum Arbeitsbereich Kirche und digitaler Wandel im Themenangebot „Medien“ der Evangelischen Akademie im Rheinland: kirche- und-digitaler-wandel.de


Zu den Webseiten der Kooperationspartner:
Evangelische Kirche im Rheinland: ekir.de
Melanchthon-Akademie Köln
https://www.melanchthon-akademie.de/

  • 27.4.2022
  • Red
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